Die Frage der Erwählung treibt uns um


( Die folgenden Gedanken sind zu einem großen Anteil dem Schweizer Pfarrer Walter Lüthi aus seinem Buch " Jakob" S. 27- 40 zu verdanken/ entnommen/ daran angelehnt.)


Warum finden manche Menschen zum Glauben an Jesus Christus und andere nicht?


Macht Gott es an irgendeineinem Verhalten fest, ob ein Mensch Jesus erlebt oder nicht?

Fest steht, dass es Personen gibt, die glauben und andere nicht.

Schließlich spricht Jesus Christus selbst:

Matthäus 22, 14: Viele sind berufen, wenige sind auserwählt.

Emil Brunner, ein Schweizer Theologe und Weggefährte Karl Barths meinte zu dieser Thematik, dass er nicht gerne darüber diskutiere. Man käme vom Hundertsten insTausende und wäre zum Schluss genauso schlau wie vorher.

Und doch wird in der Bibel davon gesprochen. So können auch wir unter dem Bitten der Leitung des Heiligen Geistes darüber nachdenken.

Immerhin wird von Abraham berichtet, der gesegnet ist, von Isaak, an den der Segen weitergereicht wird. Ismael geht leer aus.

Das Gleiche geschieht mit Jakob und Esau.

Mose wird erwählt, Pharaoh verworfen.

Daraufhin fragt Paulus: Römer 9, 14: Ist denn Gott ungerecht?

Das sei ferne.

Es empfiehlt sich Römer 9 dazu zu lesen.


Für uns Menschen ist das Ausscheiden und Klassifizieren der Knackpunkt.


Wahrscheinlich ist das rückwärts Aufziehen die Gefahr oder das Problem.


"Alle", das geheimnisvolle Wort


Das Wörtchen " Alle" fällt in diesem Zusammenhang oft.

Herausragend ist Gottes Wille zur Rettung der Menschen:

1. Mose 22, 18: Gott, der Herr spricht zu Abraham: Durch deinen Samen sollen gesegnet sein alle Völker der Erde.

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Es wird also zuerst eine Auswahl getroffen: Alle

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1. Timotheus 2,4: Welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Johannes 3, 16: So sehr hat Gott diese Welt geliebt, dass ER seinen einzigen Sohn gab, auf dass alle, die an IHN glauben nicht verloren werden.

In Markus 9, 24 schreit der Vater eines kranken Kindes: Ich glaube! Hilf meinem Unglauben! Ich denke, es wird deutlich, dass dieser Vater um Glauben bittet. Wir dürfen darum bitten, dass Gott Unglauben in Glauben verwandelt. Darüber können wir auch Menschen informieren, die glauben wollen aber nicht können.

Römer 11, 32: Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen. Auf dass ER sich aller erbarme.


Vor Grundlegung der Welt erwählt


In Epheser 1, 4 steht, dass Gott uns in Christus vor Grundlegung der Welt erwählt hat, dass wir heilig und untadelig in der Liebe sein sollen.

Das kann man nur, wenn man in Christus ist. Also ind die Menschen, die in Christus sind, vor Grundlegung der Welt erwählt.

Offene Tür

In diesem Zusammenhang erinnern wir uns gerne an das Beispiel von der geöffneten Tür.

Außen steht: Eintritt frei.

Wenn wir eingetreten sind, lesen wir auf der Innenseite: Erwählt

Das ist das große, geistliche Geheimnis Gottes, was unser menschliches Verstehen weit übersteigt.




In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.Kolosser 2,3

Diese Wahrheit macht uns zu schaffen, ein Grundproblem der Menschheit. Und gerade deshalb ist sie die Lösung und unbedingt anzuerkennen. Diese Wahrheit führt in die Anbetung.

Um Christi willen hat der Erwählte keinen Verdienst und der Verworfene keine Enschuldigung.( Zitat w. Lüthi " Jakob" Seiten 27- 40)

Johannes 15, 16 und 19:

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.



Nicht unser Wollen?

In Römer 9 schreibt Paulus: So liegt es nun nicht an Jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen.

Um Erbarmen dürfen wir bitten. Schließlich sagt Gott:

Denn Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen. Auf dass ER sich aller erbarme. Römer 11, 32

Anfänger des Glaubens

In Hebräer 12, 2 steht: Lasset uns aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens. Das heißt: Jesus beginnt den Glauben in uns. Es wird deutlich: Es ist Gnade. So können wir um Gnade bitten für die Menschen bitten, die Gott uns aufs Herz gelegt hat.Gnade und Erbarmen Jesu sind also Ursachen des Glaubens. Also: Lasset uns aufsehen!




Zusätzliche Gedanken

Es gibt offenbar Menschen, die Gott besonders herausruft ,die er mit Spezialaufträgen auf die Erde sendet, sie dafür auswählt und ausstattet, dafür herausruft und segnet.

Dazu fallen uns ein: Samuel, Jeremia, Paulus, Johannes der Täufer, Jakob, Abraham, Mose. Er fasst sie früh ins Auge, rüsstet sie in aller Stille aus. Dann hat er sie zum richtigen Zeitpunkt bei der Hand, setzt sie zum richtigen Zeitpunkt als Sonderbeauftragte ein. Sie alle hatten ganz besondere Aufgaben im Reich Gottes zu erfüllen. Vielleicht mein Gott diese heilige Auswahl, wenn er den für uns kaum auszuhaltenden Satz sagt: Viele sind berufen, wenige sind auserwählt. Sie waren besonders Auserwählte.

Manchmal möchte man neidisch werden, dass sie auserwählt werden. Dann können wir bedenken, dass diese Auserwählten auch besondere Nöte erlebten. Auf diese Nöte ist man nicht neidisch. Diese Nöte lassen sie eher wie Verworfene aussehen.

 

Dabei fällt besonders auf, dass ein sonderbarer Umstand erlebt wird. Es ist der Zustand der Unfruchtbarkeit.

Wie wir wissen war Sara, Abrahams Frau unfruchtbar und alt, als sie ihren Sohn Isaak, den Sohn der Verheißung gebar.

 

Ebenso, war es bei Zacharias und Elisbeth. Sie bekamen im hohen Alter, als es nach menschlicher Weise nicht möglich war, ein Kind, Johannes, den Wegbereiter Jesu.

 

Der Retter Israels vor den Philistern zur Zeit der Richter hieß Simson. Seiner Mutter erscheint ein Engel, der ihr verkündet, dass sie trotz ihrer Unfruchtbarkeit einen Sohn bekommen wir. Davon wird uns in Richter 13 Vers 3 berichtet.

 

Isaak bittet für Rebekka ( Mose 25, 21), weil sie unfruchtbar ist, dass sie schwanger wird. Daraufhin schenkt Gott ihnen die Zwillinge Jakob uns Esau.

 

Es sieht so aus, als wenn Gott durch den Zustand der Unfruchtbarkeit ganz besonders deutlich machen will, dass Er auserwählt hat, dass Er Wunder tut, dass Er deutlich machen will: Achtung jetzt passiert etwas Besonderes, etwas für Menschen Unmögliches. Man kann es auch wie eine Markierung sehen.